Hier liegt ihr richtig! Ob in der Natur, mitten in der Stadt, für Familien, im Grünen, historisch oder traditionell: Unter Thüringens TOP-Gastgebern findet jede:r genau die passende Adresse.
Stadtbummel mit Fidi und Freunden
Familienurlaub in Erfurt
Der Elefant verdreht die Augen. Er schielt nach oben, als wolle er sehen, wer da auf ihm herumkrabbelt. Erst steht Clara auf seinem Rücken und hüpft zurück in die Arme ihrer Mutter. Dann erklimmt ihre Freundin Alma den gutmütigen Dickhäuter, kniet zwischen seinen Ohren und streichelt sie. Das knubbelige Tier steht mitten auf dem Anger, der großen Erfurter Einkaufsstraße. Auch seine Freundin ist bei ihm. Die kluge, naseweise Maus lächelt so verschmitzt wie immer, wenn die beiden als Duo im Fernsehen den Kindern die Welt erklären, Rätsel des Alltags lösen oder sich Schabernack ausdenken. Straßenbahnen klingeln, mehrere Linien kreuzen sich hier. Ringsum gibt es viele Geschäfte und schöne Gebäude, darunter ein historisches Warenhaus mit Jugendstilfassade.
Pädagogik-Studenten halfen, die App zu entwickeln
Maus und Elefant wurden 2009 aufgestellt – bis heute folgten weitere 15 KiKA-Figuren an verschiedenen Stellen der Stadt. Um zu feiern, dass der von ARD und ZDF neugegründete Kinderkanal ab 1997 sein Programm vom Landesfunkhaus in Erfurt ausstrahlte – das zehnjährige Jubiläum also. Und seither laden die Zeichentrick-Stars des Kinderkanals dazu ein, Erfurts Attraktionen spielend zu erkunden.
Klar, dass Clara und Alma die liebenswerten Figuren kennen, „auch wenn wir noch nicht so viel fernsehen dürfen“, wie Clara einräumt. „Die Maus aber manchmal schon. Und in der Straßenbahn sehen wir sie auch, im Vorbeifahren“, erklärt Alma. „Wie viele Straßenbahnen siehst du gerade?“, fragt ihre Mutter. „Eins, zwei“, fangen die Mädchen an zu zählten. „Vier!“, rufen sie im Chor. Die Frage gehört zum Quiz in einer App, die Almas Mutter auf ihr Handy geladen hat. Die App wurde von der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH zusammen mit Pädagogik-Studenten entwickelt und von Erfurter Schülern getestet. Sie stellt die KiKA-Figuren vor und weist Nutzern anschaulich den Weg zu deren Standorten in der Stadt. „Lasst uns jetzt unsere guten Freunde auf dem Wasser besuchen“, lockt die App. „Jaaaa“, schallt es vereint aus Kindermund.
„Moin Matrosinnen und Matrosen! Hein Blöd und ich, Käpt‘n Blaubär, paddeln hier gerade entlang“, verkündet der größte Lügenbaron aller Zeiten in der App. Wo? Ach, da! Nahe der Schlösserbrücke, mitten in der Wilden Gera, ist auch real das Boot mit den beiden aufgestellt. Die Mädchen steigen aufs Geländer der Uferpromenade, würden gern rumturnen. Leider zu gefährlich. Klettern geht besser an der Tigerente, die gleich ums Eck geduldig wartet. Erst abwechselnd, dann zusammen reiten Alma und Clara auf der gelb-schwarz gestreiften Figur. Sie wollen sie füttern und bekommen dabei Lust auf Gummibärchen. Und Durst. Zum Kinderglück gibt’s im Café Epitome Kakao-Cappuccino.
Während die Kleinen lustvoll den Milchschaum schlürfen, lassen die Großen Erfurts Schönheit auf sich wirken. Prächtig, das Rathaus hier am Fischmarkt! Noch prächtiger die Handwerkskammer und das Haus zum Breiten Herd daneben. Und sehr stilvoll das Haus zum Roten Ochsen, der Sitz der Kunsthalle. Alma und Clara entdecken den Zauber der Altstadt auf ihre Art: Mit den Fingern wandern sie auf dem Bronzemodell am Rathauseck durch die Gassen. Und können sogar so tun, als würden sie über die Kirchtürme hüpfen.
„Da ist Bernd das Brot“, ruft Clara plötzlich und rennt weiter zu dem glubschäugigen Klotz. Zwei Ecken weiter freut sich Alma: „Und Pittiplatsch!“ Dazu gibt es in der KiKA-App eine Quizfrage. „Was hält Pittiplatsch in der Hand? Hmmm … Das Ding sieht aus wie ein Steuerrad, ist aber ein Motiv, das aus dem Erfurter Stadtwappen abgeleitet wurde. Das wissen oft auch die Großen nicht. Schön zu sehen übrigens, wie viele Menschen sich für ein Erinnerungsfoto zu dem schokobraunen Kobold mit der Schiffermütze setzen. Mit Erfurts legendärer Krämerbrücke stets im Hintergrund.
Das Sandmännchen wird von allen Seiten geherzt
Die Kinder kennen ein besonderes Schaufenster auf der Krämerbrücke und wollen unbedingt hin. Denn in Haus Nr. 2 arbeitet ein Puppenschnitzer. Neben der Ladentür, hinter Glas, gerahmt wie ein Bild und geheimnisvoll beleuchtet, steht eine Königin. Nach Einwurf einer Münze schlägt sie ihren rotsamtenen Umhang zurück und gibt den Blick frei auf Schneewittchens Fabelwelt mit 20 bewegten Figuren. Clara und Alma zählen noch die Zwerge, da geht der Vorhang wieder zu. Gemein! Aber Märchen können grausam sein.
Beim Sandmännchen auf der anderen Seite der Krämerbrücke ist die Enttäuschung schon wieder vergessen. Die Mädchen bestürmen und herzen den Gute-Nacht-Wicht mit der roten Zipfelmütze von allen Seiten und stürzen weiter zum Spielplatz an der Gera-Furt. Dort werden im Schnelldurchlauf alle Karussells und Schaukeln getestet. Und das Kikaninchen gekrault, das im KiKA-Programm vorschulgerecht durch die Welt der Zahlen, Buchstaben und Farben hüpft.
Acht der 17 KiKA-Figuren im Zentrum der Altstadt haben Alma und Clara an diesem Vormittag besucht. Und ein besonderes Abenteuer steht den Mädchen noch bevor. Am Nachmittag geht es vom Domplatz hoch zum Petersberg. Zunächst über Treppen oder – kinderwagen- und rollstuhlgerecht – über eine Rampe, dann im gläsernen Lift bis zum Eingang der barocken Stadtfestung Petersberg. Auch hier winkt eine KiKA-Figur: Fledermaus Fidi. Was die Frage aufwirft, ob es hinter den dicken Mauern der Bastion wohl echte Fledermäuse gibt?
Auf der Suche nach den echten Fledermäusen
Über steile Treppen geht es tief hinunter in die Horchgänge: Falls Feinde versuchten, Tunnel zu graben, um in die Bastion zu gelangen, sollten die Horchposten ihnen hier auf die Schliche kommen. Clara und Alma sind fasziniert von der Dunkelheit. Mit Taschenlampen suchen sie nach Fledermäusen. Jede Spinne wird zur kleinen Sensation. „Psst“, macht Clara. „Fidi hat geklopft“, flüstert Alma. Sehen lässt er sich nicht; Fledermäuse gibt es nur in stillgelegten Tunneln. „Aber da war Fidi-Kacke“, sind die Kinder überzeugt.
Nach dem aufregenden Tag sind nun nur noch zwei Programmpunkte „gaaaanz“ wichtig. Erst ein Eis essen, dann zum Schaufenster mit dem Puppentheater gehen. „Bitte, bitte noch ein Mal.“
Titelbild: ©Isabela Pacini/ CMR Cross Media Redaktion GmbH, Thüringer Tourismus GmbH
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