Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘“ Burg Posterstein

18.03.2022

Noch bis zum 20. März 2022

Letzte Chance für Freunde des ehemaligen Schmöllner Kulturhauses „Esse“: Die Sonderschau „Damals in der ‚Esse‘: Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ im Museum Burg Posterstein endet am Sonntag, 20. März, um 17 Uhr. In den vergangenen Wochen entwickelte sie sich zu einem regelrechten Treffpunkt für ehemalige Gäste des Kulturhauses, an dem die Besucher miteinander ins Gespräch kommen und in Erinnerungen schwelgen konnten.

Am Freitag, 18. März, 17 Uhr, geht die vierte und letzte Folge der Video-Reihe „Cocktail-Zeit“ online. Die Zeitzeugen-Interviews mit dem ehemaligen Restaurantleiter Bernd Adam drehen sich um den gastronomischen Alltag im Kulturhaus. Folge 1 stellte das Kulturhaus und sein vielfältiges Programm vor, Folge 2 die Logistik und Folge 3 die Preisstufen. In der letzten Folge berichtet Bernd Adam über seine Zeit als Ausbildungsleiter für angehende Kellnerinnen und Kellner und Köchinnen und Köche. Als Höhepunkt jeder Folge mixt Museumsmitarbeiterin Franziska Huberty unter Bernd Adams fachkundiger Anleitung einen Cocktail nach OriginalRezept. Das Programm im YouTube-Kanal des Museums erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit.

Die Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘“

Rund dreißig Jahre nach dem letzten Konzert im Kulturhaus „Esse“ Schmölln sammelte das Museum Burg Posterstein im Rahmen des Projekts “Der Fliegende Salon” Erinnerungen und Erinnerungsstücke von Zeitzeugen. Die Ausstellung fasst die Ergebnisse des Zeitzeugen-Salons in Schmölln am 30. Oktober 2021 zusammen und erweitert sie.

Das Kulturhaus „Stadt Schmölln“, in den 1970er und 80er Jahren ein regionales Zentrum, hieß wegen seines markanten Schornsteins im Volksmund „Esse“, was im regionalen Dialekt ein Synonym für Schornstein ist. Nach einigen Jahren Leerstand wurde es 1999 abgerissen. Die multimediale Zusammenstellung basiert auf Fotos, Erinnerungen, Zeitungsausschnitten und Zeitzeugengesprächen und lässt Raum für weitere Erinnerungen der Besucher.

Rund private 50 Erinnerungsstücke

Für die Ausstellung erhielt das Museum rund fünfzig persönliche Erinnerungsstücke, darunter Fotos, Autogrammkarten, Eintrittskarten, Kleidung und aus dem Kulturhaus stammende Gegenstände. Die „Esse“ war mit großem Saal, Restaurant, Café und Bar ein Treffpunkt für alle Generationen. Das Programm war breit angelegt. Eine tragende Rolle spielte dabei die Musik. Das Angebot reichte von Rock-, Pop- und Bluesbands über Schlagersänger bis hin zu klassischen Chorauftritten, Tanzorchestern. Zu den jährlichen Höhepunkten zählten die Silvester- und Faschingsfeiern. Zum wiederkehrenden Programm gehörten Familientanz, Jugendtanz, Messen und Märkte. Aber auch politische Versammlungen und Jugendweihefeiern fanden regelmäßig dort statt. Zudem war das Kulturhaus ein beliebter Ort für private Feierlichkeiten jeder Art: Betriebsfeste, Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern wurden in den entsprechenden Räumen ausgerichtet. Die Ausstellung versucht die Zeit und ihre Alltagskultur auch für nachgeborene Generationen anschaulich darzustellen.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, persönliche Erinnerungen an die Zeit des Kulturhauses an einer Pinnwand zu hinterlassen. Auch in der Facebook-Gruppe „Regionale Geschichte Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ und unter dem Hashtag #EsseSchmölln in den anderen sozialen Netzwerken lädt das Museum Zeitzeugen herzlich ein, persönliche Erinnerungen an das ehemalige Kulturhaus der Stadt Schmölln zu teilen.

Passendes „Esse-Special“ im Café „Zur eisernen Bank“

​​​​​​​Für die Zeit der Ausstellung hat sich das direkt neben der Burg Posterstein gelegene Café „Zur eisernen Bank“ ein „Esse-Special“ ausgedacht – angelehnt an das Menü, das es damals im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ gab. Das Café hat mittwochs bis sonntags immer nachmittags geöffnet und ist unter (034496) 16 39 11 erreichbar.

Fortsetzung der Ausstellung im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln

Im Sommer 2022 wird es eine Fortsetzung dieser Sonderschau im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln geben. Dabei soll neben der Rückschau dann auch in die Zukunft geblickt werden: Was fehlt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Schmölln heute ohne Kulturhaus? Was wünschen sie sich für die Zukunft?

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Foto: Museum Burg Posterstein