Hier liegt ihr richtig! Ob in der Natur, mitten in der Stadt, für Familien, im Grünen, historisch oder traditionell: Unter Thüringens TOP-Gastgebern findet jede:r genau die passende Adresse.
So eine Überraschung!
Restaurant Magda Erfurt
Es gibt sie, diese Orte, an denen man gerade erst angekommen ist, aber eines schon sicher weiß, dass man nicht wieder weg möchte. Das Magdalenengut in Alach ist so ein Ort. Ein Vierseithof aus dem Jahr 1742, sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail restauriert. Traditionell mit Lehm verputzte Fachwerkgebäude rahmen einen charmanten Innenhof. Gras sprießt zwischen den Pflastersteinen hervor, zartpinke Kletterrosen biegen sich an den Hausecken, zwischen Lavendelbeeten und Feuerschalen.
Der Erfurter Ortsteil Alach, in den wir zum Essen hinausgekommen sind, wirkt mit seinen Sträßchen, alten Bauernhäusern und blühenden Gärten wie ein echtes Thüringer Landidyll. Im Magdalenengut kocht mit dem jungen André Radtke ein engagierter, kreativer Meister seines Fachs. Einer, der bereits in der internationalen Event-Gastronomie gekocht und in Erfurt eine Kochschule geleitet hat. Bis er 2019 zusammen mit seiner Lebensgefährtin sein Restaurant Magda eröffnete. Seither duftet es in dem historischen Ambiente nach MIso und Waldpilzen, nach Earl Grey und Wild und ganz allgemein sehr verlockend nach einer Küche, in der jemand gekonnt Tradition und regionale Produkte mit neuen Ideen kombiniert.
Das verträumte Alach ist nun Ziel von Feinschmeckern aus der ganzen Region. "Kommt herein", begrüßt uns André und führt uns zu unserem Tisch. Das Magda erstreckt sich über zwei Etagen. Unten sind Küche, Bar und Empfang untergebracht, über eine alte Holztreppe steigen wir zum Essbereich hoch. Knarzende Holzdielenböden, beige verputzte Lehmwände und sorgfältig restaurierte Deckenbalken sorgen für behagliche Atmosphäre. In einer Kredenz funkeln Weingläser.
Auf unserem weiß eingedeckten Tisch stehen schon frisches Brot und Töpfchen mit Olivenöl und aufgeschlagener Butter. Was fehlt, ist eine Speisekarte. Denn André serviert ein Überraschungsmenü, dass er alle vier Wochen ändert. Vier Gänge, auf Wunsch mit Weinbegleitung. Wir sind bereit. Kulinarische Überraschungen sind - finden wir jedenfalls - immer eine feine Sache, wenn man nicht unter Allergenen oder sonstigen Unverträglichkeiten leidet. Auf die, sagt André, würde natürlich Rücksicht genommen. Idealerweise kommunizieren die Gäste dies bereits bei der Tischreservierung. Und eine Tischreservierung wird im Magda empfohlen. Drinnen finden maximal 18 Gäste Platz. Im Sommer können auf der Terrasse bis zu 30 Leute sitzen. Das Magda ist auch nicht die Art Lokal, in dem man spontan nach einer Radtour vorbeischaut. "Das Magda ist mein Wohnzimmer", sagt André. "Die Leute sollen sich wohlfühlen und entspannen. Sie sollen in kurzen Hosen kommen dürfen und auch ihre Kinder mitbringen."
Für uns folgt derweil eine schöne Überraschung auf die andere. Tatar vom deutschen Wagyu-Rind steht als Erstes auf dem Tisch. André hat es mit Wasabi-Shiso-Sorbet, Knoblauch-Chips und einer orangerot schillernden Passionsfruchtsauce mit Miso aufgepeppt. Es folgt Kaltschale von der Gloria-Melone, die so heißt, weil sie von der Erfurter Gärtnerei Gloria stammt. Dazu Panacotta aus Ziegenkäse und hausgemachtem Minzöl. Die Minze wurde in Alach gepflückt. "Regional und saisonal" ist Andrés Philosophie. Sie bedeutet, dass er im Alacher Wald nach Krausen Glücken sucht, einem Pilz, den er süß-sauer einlegt. Dass er selbst gepflückten Bärlauch zu Bärlauch-Trester-Brötchen verarbeitet. Und dass er die Holunderbeeren aus dem Garten in die Sauce zum Reh aus dem Thüringer Wald rührt.
Die letzte Überraschung sind Waldfrucht-Schokoladen-Cannelloni zum Nachtisch. Und die Nachricht, dass wir im Magdalenengut übernachten könnten. Die Eigentümer des Landguts, Robby und Judith Poßner, haben im Haupthaus fünf elegante Gästezimmer eingerichtet.
Eine Übernachtung hätte den Vorteil, dass wir morgen an den Tischchen unter der Trauerweide gleich weitermachen könnten mit der Schlemmerei. Denn André bietet nämlich auch Picknickkörbe an, gefüllt mit eingelegten Antipasti, Erdbeer-Basilikum-Limonade, Lachs, Gemüsesticks und vielem mehr. Mit dem Picknick ließe sich die Zeit bis zum Abendessen überbrücken. Nach dem Abendessen könnten wir noch einmal übernachten. Und so weiter und so fort.
Erfurt macht es seinen Einwohnern leicht, mit saisonalen und regionalen Produkten zu kochen, denn die Stadt ist berühmt für ihre vielen Gärtnereien. Und die nutzen durchaus auch ungewöhnliche Anbauflächen, wie etwa die Stadtgemüsefarm. Ihre Felder und Beete liegen auf ehemaligen Bahngleisen am Erfurter Kontor. Grüne Tomaten, weiße Karotten oder gelbe Gurken. Hier wachsen vor allem auch viele alte Nutzpflanzen. Das Gemüse gibt es im Hofladen und im Abo.
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