Tradition und Handwerk

Die Schönheit der Thüringer Landschaft mit ihren idyllisch anmutenden Tälern, rustikalen Fachwerkhäusern und endlosen Wäldern hat Menschen über Jahrhunderte geprägt. Das oft karge Leben in der Land- und Forstwirtschaft war hart und arbeitsreich. Doch alte Traditionen leben noch heute und werden von Generation zu Generation weitergegeben: Die Pflege des historischen Handwerks ist Teil des Thüringer Lebensgefühls. Mit viel Liebe zum Detail haben Manufakturen und Familienbetriebe jahrhundertalte Handwerkskunst mit neuen Impulsen verbunden. Tätigkeiten wie die Glasbläser- und Porzellan-, Schnitz- und Schmiedekunst und die Kräuter-Kultur geben Einblicke in die traditionelle Lebenswelt. 

  Glasbläserkunst um Lauscha   Handwerk und Bäuerliches Leben   Kräuterkultur und Olitätenhandel   Metall-Handwerk   Porzellan   Kulinarik

Veranstaltungs-Highlights

Das wohl bekannteste Produkt ist zweifellos die Christbaumkugel, die in der Region um Lauscha erfunden wurde und von hier Beliebtheit in der ganzen Welt erlangte. In zahlreichen Familienbetrieben fertigen Glasbläser heute noch die zarten Kostbarkeiten in liebevoller Handarbeit, im Glasmuseum in der Farbglashütte kann man die Geschichte des Kunsthandwerks nachvollziehen und vor Ort sich gleich selbst am Blasen einer Kugel probieren. Doch auch die Kunstfertigkeit mit dem zarten Material Porzellan ist besonders in der Region des Schwarzatals verbreitet: In der ältesten Porzellanmanufaktur Thüringens, in Volksstedt, kann man den Künstlern über die Schulter schauen. Und auch auf der Leuchtenburg, im Museum Schloss Eisfeld oder im Schlossmuseum Arnstadt finden sich kostbare Sammlungen.

Fast ausgestorbene Handwerksberufe wie die Schmiedekunst oder das Metallgießen kann man in Schauvorführungen in der Gegend rund um Ohrdruf, Zella-Mehlis, Schmalkalden und Neustadt an der Orla bewundern. Besonders beeindruckend sind die Hämmer- und Gesenkschmieden, die Wasser angetrieben teilweise noch heute funktionstüchtig arbeiten.

 

Ursprüngliches bäuerliches Leben hautnah erleben kann man in den Freilichtmuseen von Kloster Vessra und Rudolstadt. In den liebevoll renovierten Museumsdörfern im Fachwerkbau finden Open-Air-Veranstaltungen, Vorträge, Führungen und zahlreiche Mitmach-Angebote statt. Auch eine regionale Besonderheit lässt sich dort entdecken, die des Olitätenhandels. In den „Thüringer Bauernhäusern“ von Rudolstadt kann man sich mit einem sogenannten „Buckelapotheker“ auf eine kleine Wanderschaft begeben. 

Die Kräuterkultur und die Tradition des Olitätenhandels ist eine besonders beliebte Tradition der Region, steht sie doch mit der Natur in so enger Verbindung. Das Fröbelmuseum Oberweißbach, der Naturpark Schiefergebirge/Obere Saale und der Kräutergarten im Kloster Paulinzella laden ein, die Kräuterwelt zu entdecken, sich selbst an Kräutermischungen zu probieren oder auf geführten Wanderungen die Kräuter in der Natur selbst zu entdecken. 

Rustikale Spezialitäten wie Thüringer Rostbratwürste und Klöße aus geriebenen Kartoffeln kennt man auf der ganzen Welt. Auf kaum einer Speisekarte der ländlichen Restaurants und einladenden Wandergasthäuser rund um den Rennsteig fehlen die Thüringer Köstlichkeiten. Aber auch die Wildspezialitäten des Waldes laden in der Wanderzeit des Herbstes zu einem Besuch auf den Hütten auf den Gipfeln oder den Gasthöfen. Dazu wird kühles Bier aus den zahlreichen kleinen Regionalbrauereien gereicht. Wer das Brauereihandwerk genauer kennenlernen möchte, kann die Erlebnisbrauereien besuchen und sogar im Bierfass übernachten. Berühmt sind auch die Thüringer Kaffeetafeln mit ihren regional typischen Schmandkuchen, die auf keinem Fest fehlen dürfen und in fast jeder Bäckerei der Region anzutreffen sind.

© LEIKA Kommunikation: Ute Lieschke, Johanna Brause / Regionalverbund Thüringer Wald e.V.