Kultur erwandern im Thüringer Wald

Unterwegs Großes entdecken

Über allen Gipfeln ist Ruh`

Erlebnisreiche Wandertouren durch dichte Wälder über Anhöhen mit atemberaubenden Blicken führen Sie im Thüringer Wald an bedeutende Orte der mitteldeutschen Kulturgeschichte: Wandeln Sie auf den Spuren des Dichterfürsten Goethe und des großen Reformators Martin Luther, entdecken Sie das Fachwerkstädtchen Schmalkalden und den idyllischen Landschaftspark Altenstein, besuchen Sie die Glasbläser in Lauscha und lassen Sie sich von den Ideen des Reformpädagogen Friedrich Fröbel inspirieren!

Auf dem 20 km langen Goethewanderweg von Ilmenau nach Stützerbach entdecken Sie nicht nur den Dichter, sondern auch den Naturforscher und Beamten Goethe. Bergauf, bergab führt der teils recht anspruchsvolle Weg an Buchenwäldern entlang zum Schwalbenstein. Hier verfasste Goethe den 4. Akt der „Iphigenie auf Tauris“ an nur einem Tag. In eine Höhle am Großen Hermannstein soll der Dichterfürst seine Freundin Charlotte von Stein gelockt und ihre Hand gehalten haben. Höhepunkt der Wanderung ist der Aufstieg zum Kickelhahn. Dort schrieb Goethe seine berühmten Verse „Ueber allen Gipfeln ist Ruh’ …“ nicht etwa auf Papier, sondern mit Bleistift an die innere Holzwand der damaligen Jagdhütte. Einmal hinaufgeklettert sollten Sie sich nicht die historische Jagdanlage und den ältesten Aussichtsturm Thüringens zu Ehren von Großfürstin Maria Pawlowna entgehen lassen. Durch das malerische Schortetal gelangt man schließlich zum Goethemuseum nach Stützerbach mit original eingerichtetem Wohn- und Arbeitszimmer.

 


 

Auf Martin Luthers Spuren können Sie fast 1000 km Lutherweg durch den Thüringer Wald wandern und geschichtsträchtige Orte des großen Reformators besuchen. Allen voran die Lutherstadt Eisenach, über der sich die sagenumwobene Wartburg erhebt. Neben Sängerkrieg und Legenden über die Heilige Elisabeth erfahren Sie dort während einer Führung die spannende Historie von Luthers Bibelübersetzung. Besonders reizvoll ist ebenfalls der Rundwanderweg, den Sie zum Lutherdenkmal im Glasbachgrund bei Steinbach erwandern können. An dieser Stelle ließ Friedrich der Weise Luther zum Schein überfallen und auf die Wartburg bringen. Auf der idyllischen Etappe von Schmalkalden nach Tambach-Dietharz folgen Sie Luthers Reiseweg von 1537. Während der Rückreise vom Schmalkalder Fürstentag soll Luther kurz vor Tambach Wasser aus dem heutigen Lutherbrunnen getrunken haben, das ihn von einem schweren Nierenleiden befreite. 

 


 

Eine überaus kurzweilige Abenteuertour durch die Drachenschlucht lässt sich wunderbar mit einem Wartburgbesuch verbinden. Der Pfad führt an bemoosten, steil aufragenden Felswänden vorbei und ist teilweise so schmal, dass man ihn allein passieren muss. Unter dem Steg gurgelt streckenweise ein Flüsschen und bietet unterwegs so viel Abwechslung, dass er auch hervorragend für Kinder geeignet ist. Ausgehend von der Bushaltestelle in Marienthal führt der Rundwanderweg über die Landgrafenschlucht innerhalb von 3,5 Stunden wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Tour kann aber auch auf 1,5 Stunden verkürzt werden, wenn man nach der Hälfte der Strecke an der Hohen Sonne in den Bus zurück nach Eisenach steigt.

 


 

Auf dem Museumsrundwanderweg Schmalkalden tauchen Sie in die abwechslungsreiche Geschichte des idyllisch gelegenen Fachwerkstädtchens ein. Hoch über der Stadt thront die Wilhelmsburg, ein Renaissanceschloss mit original erhaltener Schlosskirche und Terrassengarten. Von dort lassen sich wunderschöne Ausblicke über die verträumten Gässchen genießen und gerade mit Kindern wird die interaktive Ausstellung zum Schmalkaldischen Bund ein Erlebnis. Schmalkalden war aber nicht nur für den protestantischen Glauben von historischer Bedeutung, auch der Bergbau stand in voller Blüte.  Auf dem Lutherweg geht es aus der Stadt hinaus zum Technischen Museum „Neue Hütte“ von 1835 und dem Besucherbergwerk Finstertal, wo Sie unter Tage bergbauliche Traditionen und farbig fluoreszierende Mineralien entdecken können. Noch nicht außer Puste? Dann machen Sie zurück in Schmalkalden einen Abstecher in die schöne Altstadt mit gotischer Stadtkirche St. Georg und Otto-Mueller-Museum, das in einem Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert Bilder der Moderne zeigt.

 


 

Der erst kürzlich eröffnete Wanderweg Kultur - NaTour Bad Liebenstein führt durch einen der schönsten Landschaftsparks in Thüringen. Der „Theaterfürst“ Georg I. von Sachsen-Meiningen ließ rund um seine Sommerresidenz Altenstein einen bezaubernden Park anlegen, der die natürlichen Felsen des Zechsteinriffs in die Gartenkunst integrierte. Die Ausblicke vom Chinesischen Häuschen, der Ritterkapelle, vom Blumenfelsen oder von der Teufelsbrücke belohnen Sie für die teils anstrengenden Anstiege. Am plätschernden Luisenthaler Wasserfall lässt es sich herrlich picknicken. Wenn Sie nach der Wanderung noch etwas Kultur genießen möchten, können Sie eine Theatervorstellung im historischen Comödienhaus besuchen. Die Touristinfo am Ausgangspunkt des Wanderweges hilft Ihnen gern bei der Planung.

 

Kultur - NaTour entdecken

Zauberhafte Gartenlandschaft und Walderlebnis pur - nicht nur zur Bundesgartenschau!

 


 

Der Friedrich Fröbel Wanderweg Bad Blankenburg erzählt Geschichten von strahlenden Kinderaugen und kreativen Spielzeugideen. Beim spektakulären Anblick der steilen Muschelkalkhänge mit seltenen Pflanzen wie Orchideen und Silberdisteln soll Friedrich Fröbel der Begriff „Kindergarten“ eingefallen sein. Fast täglich wanderte der berühmte Reformpädagoge den etwa vier Stunden dauernden Weg von Bad Blankenburg bis Keilhau. Gekennzeichnet ist der Wanderweg mit Fröbels Spielgaben – Kugel, Walze, Würfel. Besonders am „Fröbelblick“ lässt sich eine herrliche Aussicht über das gesamte Rinnetal und die Thüringer Schieferberge genießen. Unterwegs informieren Tafeln über das Leben und Schaffen Friedrich Fröbels. Gleich zu Beginn der Tour können Sie auf der mittelalterlichen Burg Greifenstein Flugvorführungen von Greifvögeln bewundern.

 


 

Tief im Thüringer Wald befindet sich der anspruchsvolle Sechs-Kuppen-Steig – Steinach, benannt nach den großen 800ern des Schiefergebirges. Auf den „Kuppen“ Bornhügel, Papenheimer Berg, Tierberg, Fellberg, Kieferle und Rollkopf lassen sich fantastische Blicke über die Region genießen. Dort liegt das Thüringer Weihnachtsland, die Heimat der Glasbläser, Papiermachédrücker und Spielzeugmacher. Bis heute leben altes Handwerk und traditionelles Leben fort. Etwa auf der Mitte der Strecke liegt Lauscha, die Wiege der Christbaumkugel. Dort können Sie Glasbläsern bei der Arbeit über die Schulter schauen. In den zahlreichen am Weg gelegenen Einkehrmöglichkeiten sollten Sie sich die köstliche Thüringer Hausmannskost nicht entgehen lassen. 
 

© LEIKA Kommunikation / Ute Lieschke, Johanna Brause